Lava, Macadamia und nackte Hawaiianer
Heute hatten wir einer der aufregendsten und schönsten Tage unserer Reise. Wir sind früh mit dem Auto zu den Lavafeldern gefahren. Das ist von Pahoa, wo wir wohnen nicht weit weg. Die asphaltierte Straße, die von der Lava überrollt wurde, ist mit einem kleinen Hügel aus Lavagesteinen abgesperrt. Gleich dahinter wurde sie neu asphaltiert. Wenn man die Straße ein Stück entlang geht sieht man kleine Steinpyramiden und kleine Pflanzen und Kokosnusstriebe, die schon eingesetzt wurden. Ein Stückchen zurück führt ein Weg in den Wald hinein, der irgendwann aufhört, weil die Lava ihn überrollt hat. Auf der suche nach dem Ende des Weges haben wir viele Sachen entdeckt. Zunächst einmal waren wir mitten in der Natur, umgeben von Regenwald. Es war eine kleine Jeeptour, wie eine Safari. Ab und zu kamen wir an kleinen Häuschen vorbei. Ein etwas schrecklicher Anblick bot uns, als wir ein großes Stück abgeordneten Regenwald sahen. Von Bildern kennt man es ja, aber wenn man davor steht, fühlt man irgendwie noch mehr mit und ist entsetzt. Da kommen dann vielleicht Avocadobäume. Bananen, Nussbäume oder andere Monokulturen hin. Auch jetzt wird uns wieder klar, dass wir natürlich mit unserem Konsum einen Teil dazu beitragen.
Macadamianussernte
Noch etwas weiter in den Regenwald hinein fanden wir eine Macadamienussbaumplantage, wo Arbeiter Nüsse sammelten. Am Zaun fragten wir, ob wir ein paar Nüsse kaufen könnten. Daraufhin wurden wir eingeladen und durften mit dem Auto auf die Plantage fahren um bei der Öffnung und Auslese der Nüsse zu zuschauen. Unsere Kinder durften sogar mithelfen und zum Naschen bekamen wir eine große Tüte Macadamianüsse geschenkt. Auf dem Grundstück waren noch viele Ziegen und Hühner, die uns gleich begrüßten. Die äußere Schale wurde gleich auf dem Grundstück entfernt, dann wurden sie noch aussortiert und abgepackt um dann mit ihrer harten Schale verkauft zu werden. Wenn wir irgendwo ein Picknick machen, suchen wir uns ein paar Steine um die harte Schale zu zerschlagen. Und die schmecken so lecker, sie sind noch ganz saftig oder fetthaltig, sie schmecken sehr frisch und nicht so trocken wie wir es aus Deutschland kennen.
Lavafeld vom Vulkanausbruch 2018
Ein Stückchen weiter endete dann die Straße und vor uns türmte sich ein 2-3 Meter hohes Lavafeld auf. Wir sind ausgestiegen und hochgeklettert und konnten um uns herum nur schwarze Lava sehen. An den Rändern lagen noch verkohlte Bäume. Wir können nur erahnen, was sich hier vor einem Jahr abgespielt hat und wie froh die Leute waren, deren Haus nur 20 m entfernt verschont geblieben ist. Viele hatten nicht das Glück und mussten mit ansehen wie die Lava über ihre Häuser und Grundstücke floss. Ein sehr erdrückendes Gefühl… wie viel Kraft und Macht die Natur hat… Auch am Ende der Straße stehen mehrere Bienenvölker. Den Imker konnten wir nicht finden. Wir sahen nur eine Frau, die nackt gekocht hat und dann ihr Baby stillen gegangen ist. Da wollten wir nicht stören. Nackt sein ist hier wohl eine Art von Freiheit, viele haben unter ihren Tüchern nichts an oder fühlen sich an bestimmten Stränden nackt pudelwohl.
Farmers Market
Jeden Sonntag ist auf dem Weg nach Hilo ein Farmers Market. Es werden Obst und Gemüse, Pflanzen und Flohmarktartikel sowie Handgemachtes aus Hawaii angeboten. Natürlich gibt es auch Essenstände… sehr viele sogar. Wie überall hier in Hawaii bezahlt man für ein Standen oder eine Fastfoodprotion mindestens 10 Dollar. Hier kostet aber auch eine Zwiebel 2 Dollar und die Ananas, die hier wachsen kann man für 4-5 Dollar kaufen.
Familienstrandtreffen
Am Nachmittag treffen sich die Einheimischen an einem schönen Strand mit schwarzem Sand. Hier wird getrommelt und zusammen Musik gemacht, getanzt und gechillt. Dazu sind viele nackt und sehr entspannt. Bei vielen wird diese Stimmung durch ein Joint oder der mit ein paar Spezialzutaten zugefügten Schokolade verstärkt und unterstützt. Der Sand ist wirklich richtig schwarz und fein. Die Wellen sehr extrem hoch und die Strömung sehr stark, sodass alle nur vorn ins Wasser springen. Am späten Nachmittag ziehen alle mit ihren Instrumenten weiter den Strand entlang auf eine hochgelegene Wiese, wo weiter getanzt und musiziert wird. Unser Sohn hat beim Aussteigen Trommelhölzer gefunden, deren Besitzer wird nicht finden konnten. Er hat sich mit einer Kokosnuss zu den Trommlern gesetzt und mitgemacht 😉
Dann ging es wieder nach Hause. Die Sonne war schon untergegangen und die Kinder schliefen im Auto ein. So ist es hier eigentlich jeden Tag, wir kommen im dunkeln zurück, sodass wir die Kinder völlig erschöpft ins Bett legen und wir machen auch nicht mehr viel, weil wir auch sehr müde sind.